Brandlasten
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#Brandschutz

Brandschutz 05.03.2019 zurück

Brandlasten in Flucht- und Rettungswegen - Für den Ernstfall vorbeugen

Beitrag von:
Christoph Ament

Titelbild:

MATTHIAS BUEHNER / stock.adobe.com

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  • Fachverantwortung Brandschutz
  • staatl. geprüfter Techniker
  • Fachkraft für Arbeitssicherheit
  • Fachplaner für den vorbeugenden Brandschutz

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Ordnung und Sauberkeit im Betrieb sowie bauliche Maßnahmen - Für den vorbeugenden Brandschutz sind regelmäßige Kontrollen unerlässlich.

Wenn es brennt, sind Flucht- und Rettungswege oftmals die einzige Möglichkeit für die Beschäftigten aus einem Gebäude zu kommen. Wenn solche Bereiche Mängel aufweisen und diese nicht erkannt werden, kann das katastrophale Folgen haben. Leider geht im Tagesgeschäft die Aufmerksamkeit für solche Themen oftmals verloren. In diesem Artikel zeigt unser Fachautor, wie Sie als Sicherheitsbeauftragter dafür sorgen können, dass Flucht- und Rettungswege im Ernstfall ihren Zweck erfüllen und nicht mit Brandlasten zugestellt sind.

Brandlasten in Flucht- und Rettungswegen bedeuten eine große Gefahr. Unter einer Brandlast versteht man die Menge und Art von brennbaren Materialien. Alle brennbaren Stoffe, die in ein Gebäude eingebaut sowie hineingebracht werden, bilden somit die Brandlast. Brandlast ist die Energie, welche beim Verbrennen eines Objekts freigesetzt wird. Jeder Aktenordner, jede Verpackung, jeder brennbare Gegenstand tragen dazu bei, dass sich die Brandlast in einem Betrieb erhöht.

Brandlast möglichst gering halten

Damit die Brandlast möglichst gering bleibt, ist es im Sinne des vorbeugenden Brandschutzes wichtig, Ordnung und Sauberkeit im Betrieb zu halten. Als Sicherheitsbeauftragter sorgen Sie bei der täglichen Wahrnehmung ihrer Aufgaben dafür, dass der Gesundheitsschutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem Betrieb ein höheres Level erreicht. Dazu gehört natürlich auch die Betrachtung des Ernstfalls. Einfache Fragen wie beispielsweise „Was passiert eigentlich, wenn es bei uns brennt?“ oder „Wie kommen die Menschen aus unserem Gebäude?“ können dabei helfen. Wenn Sie sich als Sicherheitsbeauftragter diese Frage bei Ihren Rundgängen immer wieder stellen, werden Sie schnell merken, dass man an der einen oder anderen Stelle etwas verbessern kann. Auch hier gilt „nur zu unterweisen, dass Flucht- und Rettungswege freizuhalten sind“ reicht nicht aus. Auch das reine Anbringen von Schildern an einer Wand, die beispielsweise das Abstellen von Paletten untersagen, genügt nicht. Es wäre ja durchaus möglich, dass Paletten so hoch gestapelt werden, dass die Schilder nicht mehr zu lesen sind. Deshalb ist es enorm wichtig, dass solche Verbote beziehungsweise Unterweisungsthemen kontinuierlich überprüft werden. Dies ist eine Aufgabe, die Sie bei Ihren Rundgängen erledigen können.

Fluchtwege bis zum Ende gehen

Wenn Sie einen Fluchtweg begehen und kontrollieren, dann tun Sie das bitte bis zum Ende. Es ist wichtig, auch mal die andere Seite der Notausgangstür in Augenschein zu nehmen: Wie sieht es da aus? Sind dort auch keine Brandlasten? Ist die Tür vielleicht abgeschlossen? Oder ist die Tür von außen zugestellt? Da ein Betrieb natürlich lebt, gibt es in diesen Bereichen immer wieder Veränderungen. Soll heißen, es macht wenig Sinn, diese Kontrollen nur einmal im Jahr durchzuführen. Die Intervalle sollte man anhand der vorgefundenen „Mängel“ festlegen. Je mehr Mängel oder Gefahren man feststellt, desto häufiger sollte man kontrollieren. All dies gehört in den Bereich des organisatorischen Brandschutzes.

Wegschauen ist keine Lösung

Aber auch im baulichen Brandschutz spielt die Brandlast eine Rolle. Denn wie oben beschrieben zählen alle verbauten Gegenstände (Wandverkleidungen, elektrische Leitungen, etc.), wenn sie brennbar sind, zu Brandlasten. Hier wird es allerdings für den Sicherheitsbeauftragten schwieriger, Fehlverhalten beziehungsweise Mängel zu identifizieren und zu melden, da ihm vielleicht die nötige Ausbildung sowie Hintergrundinformationen zu einzelnen Bauteilen fehlen. Nichtsdestotrotz sollten Sie als Sicherheitsbeauftragter auch Themen im „Baulichen Brandschutz“ ansprechen und anstoßen. Wegschauen ist auch hier keine Lösung. Die in diesem Artikel aufgezeigten Maßnahmen und Tipps sind nicht schwierig umzusetzen. Es macht aber durchaus Sinn sich alle Punkte, die man überprüfen möchte, in einer Checkliste niederzuschreiben und diese Schritt für Schritt zu kontrollieren. Man wird sich nie zu hundert Prozent vor einem Brand schützen können, aber man kann einiges dafür tun, die Folgen so gering wie möglich zu halten.

Praxis-Tipps

  • Kontrollieren Sie regelmäßig Flucht- und Rettungswege: Sind sie frei begehbar und nicht mit Brandlasten zugestellt?
  • Gehen Sie sie bis zum Ende: Lässt sich die Notausgangstür öffnen? Wie sieht es dahinter aus?
  • Legen Sie die Kontrollintervalle anhand der vorgefundenen Mängel fest. Je mehr Mängel, desto häufiger kontrollieren.
  • Sprechen Sie bauliche Mängel an, die Ihnen auffallen, auch wenn Sie vielleicht nicht über tieferes Wissen darüber verfügen.
  • Machen Sie sich eine Checkliste, und kontrollieren Sie das darauf Festgehaltene Schritt für Schritt.

Dieser Beitrag wurde in Ausgabe 03/2019 des Praxismagazins Sicherheitsbeauftragter veröffentlicht. Darüber hinaus finden Sie ihn unter: https://www.sifa-sibe.de

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